Obermühle Kobitzsch e.V.


In den 1990er Jahren ließ sich ein kleiner Freundeskreis aus Dresden von Träumen, Möglichkeiten und Visionen inspirieren, um aus den Ruinen einer alten Wassermühle im Tal der kleinen Triebitzsch gemeinsames Wohnen und Arbeiten, vor allem mit Kindern und Jugendlichen zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit der Fakultät Architektur der TU Dresden wurden erste Planungen für eine ökologisch vertretbare Umsetzung dieser Ideen erarbeitet.


Parallel zu diesem langfristigen Vorhaben waren Mitglieder dieses Kreises als ehrenamtliche Betreuer besonders in Aktiv- und Outdoor-Ferienlagern des Projektes Ferien der Kindervereinigung Dresden e.V. aktiv. Da sich die konkrete Umsetzung einer Wiedererrichtung der alten Mühle im Außenbereich auch mittelfristig als schwierig erwies, löste sich die Idee der Jugendarbeit vom Bauprojekt und verselbständigte sich. Während dieser sehr fruchtbaren Periode der Zusammenarbeit mit der Kindervereinigung entstand die Idee, die eigene, seit Jahren gelebte Begeisterung fürs Wasserwandern, gemeinsam mit interessierten Kindern und Jugendlichen in Form von Ferienlagern weiter zu entwickeln.


In der Rechtsform eines gemeinnützigen Vereines begannen wir, eigene Ferienlager für Jugendliche aus Dresden und Umgebung gemeinsam mit der Kindervereinigung zu planen und durchzuführen. Die benötigten Faltboote der bewährten Marke Pouch wurden von den Mitgliedern des frisch gegründeten Vereines gebraucht gekauft und ggf. aufgearbeitet, Zelte und Ausrüstungsgegenstände ebenso. Das erste Ferienlager im Jahre 1993 wurde noch als teilstationäres, kombiniertes Paddel- und Reitlager am Forsthof Schwarz (McPom) durchgeführt, wobei schnell klar wurde, dass wir es damit buchstäblich weder mit "Fisch" noch mit "Fleisch" zu tun hatten. Die Entscheidung fiel sehr schnell für "Fisch", die Faltbootflotte wurde ausgebaut und seit 1994 sind wir mit mindestens einem Wasserwanderlager pro Sommer in Mecklenburg Vorpommern / Brandenburg mit Jugendgruppen im Alter von 14-17 Jahren unterwegs. Die Gruppenstärken von ca. 17 Teilnehmern und 3 Betreuern erlauben es, nahezu individuell zu reisen und auf öffentlichen Zeltplätzen oder Biwaks zu campieren. In diesen Jahren haben sich 2 Routen besonders etabliert, von Kratzeburg nach Rheinsberg bzw. - etwas anspruchsvoller durch diverse Landtransporte, aber belohnt mit klaren Seen - von Feldberg nach Rheinsberg.


Entlang dieser Wege erleben wir neben einer grandiosen Natur auch lokale Geschichte, z.B. hoffen wir in der Alfred-Wegener- Gedenkstätte in Flecken Zechlin, dass die Plattentektonik uns weiterhin verschont, wir bekommen Einblick in das Leben von Hans Fallada am Haussee bei Feldberg und begegnen in der Gedenkstätte Sachsenhausen im idyllischen Fürstenberg einem dunklen Teil deutscher Geschichte. Die Ankunft am Zielort wird immer geprägt sein von der Leichtigkeit des Rheinsberger See, dem Schloss sowie Claire und Wölfchen.


Im Jahre 2002 wurde die Serie der gut besuchten Ferienlager durch das Hochwasser in Sachsen unterbrochen. Wir hatten es leider nicht geschafft, die in einer Scheune in Dresden Gohlis nach dem letzten Camp zum Trocknen gelagerten Boote rechtzeitig zu bergen und mussten erkennen, dass auch Faltboote böse "absaufen" können - sofern sie nicht aufgebaut sind. Die Reparatur der Boote benötigte mehr Zeit, als erwartet, so dass wir erst im Sommer 2004 wieder lospaddeln konnten.


Nach vielen Touren durch die Mecklenburger und Brandenburger Seen erweiterten wir 2006 unser Repertoire um eine Wasserwanderung auf der Czarna Hańcza in den polnischen Masuren.


Die gesamte Arbeit des Vereins erfolgt auf ehrenamtlicher Basis von Mitgliedern und Freunden. Wenn Sie Möglichkeiten für eine gezielte Unterstützung unserer Arbeit, z.B. durch Ausrüstungsgegenstände in guten Zustand, wie Spritzdecken, Boote, Paddel oder Ersatzteile sehen, nehmen Sie bitte auf diesem Weg Kontakt zu uns auf. Wir melden uns so bald wie möglich zurück.

 

Paddeln kann jeder (lernen)!